Gustav-Adolf Eugen Johannes Erich Blancbois

Geburtstag23.09.1917
GeburtsortStettin
Todestag15.01.1993
Todesortbekannt
Quellen: Gustav-Adolf Eugen Johannes Erich Blancbois wurde am 23.09.1917 in Stettin geboren, absolvierte ab dem 01.04.1938 seinen Arbeitsdienst bei der RAD-Abteilung 3/50 in Jakobshagen und wird Ende Oktober 1938 als Vormann entlassen. Blancbois trat dann am 15.11.1938 der 5. Kompanie des Infanterie-Regiments 25 in Stargard bei, nimmt an der Besetzung der Tschechei teil und wird mit Beginn des Polen-Feldzuges bis zum 31.12.1939 als Kradmelder und danach bis zum 26.03.1940 als Gruppenführer eingesetzt. Am 27.03.1940 wechselt er als Gruppenführer in der 2. Kompanie zum Infanterie-Ersatz-Bataillon 25 nach Stargard und erhält vom 20.05. bis zum 09.08.1940 eine Kommandierung zu einem Offiziers-Anwärter-Lehrgang in die 2. Inspektion des Lehrgangs 1 an der Infanterieschule in Döberitz-Elsgrund. Mit Ende der Ausbildung übernimmt er am 10.08.1940 einen Zug in der 1. Kompanie des Infanterie-Ersatz-Bataillons 25 und wechselt dann mit gleicher Dienststellung am 21.08.1940 in die 7. Kompanie des Infanterie-Regiments 25. Nach der Versetzung in die 8. (MG) Kompanie des Regiments, wird er am 23.11.1940 durch die Offiziere des II. Bataillons zum Offizier gewählt und zum Ordonnanzoffizier im II. Bataillon ernannt. Nachdem er am 10.01.1941 einen Zug der 9. Kompanie des nunmehrigen Schützen-Regiments 25 übernimmt, beginnt auch für Blancbois am 22.06.1941 der Feldzug gegen die Sowjetunion, wo er bereits am 01.09.1941 verwundet wird. Bei der Truppe verblieben wird er am 09.09.1941 am Jam-Issora vor Leningrad erneut verwundet und für drei Monate ins Lazarett, zuletzt in Bad Polzin, verlegt. Wieder genesen wird er zum Zug- und Kompanie-Führer im Schützen-Ersatz-Bataillon 5 in Stettin ernannt und nimmt Ende Februar 1942 an einem Lehrgang an der Gasschutzschule in Bromberg teil. Ab dem 24.03.1942 als Adjutant des I. Bataillons des Schützen-Regiments 25 an die Front zurückgekehrt, wird er am 29.09.1942 bei Gaitolowo verwundet und nach seiner Genesung am 16.12.1942 zum Führer der 4. (schweren) Kompanie des jetzigen Panzer-Grenadier-Regiments 25 ernannt. Dabei wird er am 15.01.1943 bei Wereista erneut verwundet und am 05.03.1943 zum Deutschen Kreuz eingereicht, das ihm am 13.03.1943 verliehen wird. Ab dem 08.03., nach anderen Informationen ab dem 17.03.1943, Adjutant des Regiments, nimmt er vom 03.01. bis zum 28.01.1944 an einem Abteilungs-Führer-Lehrgang an der Abteilungs-Führer-Schule der Panzertruppen in Paris teil und wird am 29.01.1944 mit der Führung des I. (gep.) Bataillons des Panzer-Grenadier-Regiments 25 beauftragt, dessen Kommando er am 01.04.1944 übernimmt. Am 01.07.1944 trat Blancbois gegen 02.10 Uhr mit seinem Bataillon über Pogoreloye in Richtung Swisslotsch zu einem Entsatzangriff an. Ziel war die Öffnung des Kessel für die Reste der Bobruisk-Kämpfer. Den Flankenschutz des Angriffes übernah die 390. Ausbildungs-Division. Kurz vor Erreichen des Ortes Swisslotsch wird das Bataillon von drei Seiten vom Gegner erfasst und einige Kilometer zurückgeworfen. Dennoch rettete Blancbois durch seinen Angriff das durchfluten von ca. 15.000 Mann über den Swisslotsch-Fluss nach Marine Gorka zu den deutschen Linien. Blancbois führte damit die einzigste gelungene Entsatzaktion beim Zusammenbruch der Heeresgruppe Mitte. Er erhielt dafür am 20.07.1944 als Hauptmann und Kommandeur des I. (gep.) Bataillons des Panzergrenadier-Regiments 25 das Ritterkreuz. Weiterhin wird er am 21.08.1944 im Wehrmachtsbericht genannt und am 16.11.1944 mit Wirkung vom 01.12.1944 in die Führer-Reserve, unter gleichzeitiger Kommandierung in die Adjutantur des Stabes des stellvertretenden Generalkommandos des II. Armee-Korps. Der Wortlaut der Nennung war: "Bei den Abwehrkämpfen westlich Bialstok zeichneten sich das Panzergrenadier-Regiment 25 unter Führung des Hauptmann Blancbois und die Panzer-Aufklärungs-Abteilung 12 unter Führung von Hauptmann Ibach durch besondere Härte und kühnen Angriffsgeist aus." Zuvor wird er am 17.11.1944 zum Eichenlaub vorgeschlagen, dann am 13.12.1944 erneut als Major und Kommandeur seines Bataillons. Der Vorschlag ging von der 21. Luftwaffen-Feld-Division aus, wurde aber am 16.12.1944 abgelehnt. Ab dem 03.01.1945 beim 18. Lehrgang für Höhere Adjutanten in Potsdam-Krampnitz, ist er dann von Februar bis März 1945 1. Adjutant und IIa bei der Heeresgruppe Weichsel. Von dort wird er am 09.03.1945 in die Reserve versetzt und mit der Führung der Kampfgruppe "1001 Nacht" beauftragt. Mit dieser nimmt er an der Schlacht an der Oder im Vorfeld Berlins teil. Nachdem sich an der Front im Raum Alt- und Neu-Lewin am 16.04.1945 ein Einbruch abzielte, wurde die Kampfgruppe "1001 Nacht", die im Raum Wriezen in Bereitschaft stand, alarmiert. Die Kampfgruppe bestand aus der SS-Jagdpanzer-Abteilung 560 zbV. unter SS-Sturmbannführer Wöst, mit drei Jagdpanzer-Kompanien ausgerüstet mit jeweils 14 "Hetzern", sowie eine 4. Kompanie mit Sturmgeschützen. Weiterhin gehörte die Panzer-Aufklärungs-Abteilung Speer (OT) zur Kampfgruppe. Vorher gehörte noch das Marsch-Regiment "Sultan", bestehend aus ausgesuchten Elitesoldaten aller Panzer-Divisionen, das ursprünglich für die Bewachung der V-Waffen-Basen in Frankreich bestimmt war. Dieses Regiment wurde nach den Kämpfen am Küstriner Brückenkopf zur Heeresgruppe Model verlegt und mit einer Kompanie des SS-Fallschirmjäger-Bataillons 600 ausgetauscht. Die SS-Panzerjäger-Abteilung zbV. bezieht nördlich und ostwärts Wriezen ihre Stellung und nimmt gegen Abend mittels Panzerspähwagen in Richtung Alt-Lewin Fühlung mit dem Gegner auf. Aufgrund der Aufklärungsergebnisse kommen die ersten Hetzer gegen Abend und in der Nacht zum Einsatz, wo es ihnen mit einigen RAD-Männern gelingt die Stellung bis zum nächsten Abend zu halten. Später zieht sich die Kampfgruppe dann zurück und liegt am 21.04.1945 im Wald von Melchow in Ruhe. Diese wird dann im Zuge der Zurückdrängung des CI. Armee-Korps nach Eberswalde am 21.04. alarmiert und kommt im Raum Biesenthal zum Einsatz. Der Schwerpunkt der Kämpfe liegt dabei im Raum der Autobahn westlich Biesenthal. Bei Lanke kommt es zu einem längeren Duell der Kampfwagen, der mit einem vorläufigen Sieg der Kampfgruppe endet. In der Nacht zum 22.04. erfolgte dann die Aufgabe der Stellung und der Rückzug südlich von Finowfurt. Die Kampfgruppe gehört dann zum Oderkorps und steht am 27.04.1945 bei Ahrensdorf im Raum Templin. Am 29.04.1945 übernimmt Blancbois die Kampfführung im Raum Neustrelitz. Dabei wird ihm der Kampfkommandant Neustrelitz nebst Sicherungsbesatzung und den verbliebenen Resten der 547. Volks-Grenadier-Division unterstellt. Er erhält die Anweisung die Linie Nordrand Wobitz-See-ostwärts Lindenberg-Nordostrand Spitze Useriner-See zu halten. Damit wird Neustrelitz nicht verteidigt. Möglicherweise übernimmt er dann kurze Zeit später die Führung des Panzer-Grenadier-Regiments "Spree". Vom 07.05. bis zum 19.01.1946 ist er Führer der Regimenter 250 und 254 der Korpsgruppe von Stockhausen in Schleswig-Holstein. Gustav-Adolf Blancbois verstarb am 15.01.1993 in Köln.
Einheiten
von (am)bisEinheitDienststellung/FunktionStreitkraft
01.04.1938 RAD-Abteilung 3/50 RAD
15.11.1938 5./Infanterie-Regiment 25 Wehrmacht - Heer
31.12.1939 5./Infanterie-Regiment 25 Kradmelder Wehrmacht - Heer
5./Infanterie-Regiment 25 Gruppenführer Wehrmacht - Heer
27.03.1940 2./Infanterie-Ersatz-Bataillon 25 Gruppenführer Wehrmacht - Heer
20.05.1940 09.08.1940 Offiziers-Anwärter-Lehrgang/2. Inspektion Lehrgang 1/Infanterieschule Döberitz Wehrmacht - Heer2
10.08.1940 1./Infanterie-Ersatz-Bataillon 25 Zugführer Wehrmacht - Heer
21.08.1940 7./Infanterie-Regiment 25 Zugführer Wehrmacht - Heer
8./Infanterie-Regiment 25 Wehrmacht - Heer
Stab II./Infanterie-Regiment 25 Ordonnanzoffizier Wehrmacht - Heer
10.01.1941 9./Schützen-Regiment 25 Zugführer Wehrmacht - Heer
Schützen-Ersatz-Bataillon 5 Zugführer Wehrmacht - Heer
Schützen-Ersatz-Bataillon 5 Kompanieführer Wehrmacht - Heer
00.02.1942 Gasschutzschule Bromberg Wehrmacht - Heer2
24.03.1942 Stab I./Schützen-Regiment 25 Adjutant Wehrmacht - Heer
15.12.1942 4./Panzergrenadier-Regiment 25 Führer Wehrmacht - Heer
00.03.1943 Stab/Panzergrenadier-Regiment 25 Adjutant Wehrmacht - Heer1
03.01.1944 28.01.1944 Abteilungsführer-Lehrgang/Abteilungsführerschule der Panzertruppen Paris Wehrmacht - Heer2
29.01.1944 Stab I./Panzergrenadier-Regiment 25 mdFb Wehrmacht - Heer
15.08.1944 Stab I./Panzergrenadier-Regiment 25 Kommandeur Wehrmacht - Heer
01.12.1944 Führer-Reserve Wehrmacht - Heer
Stab/stv. II. Armeekorps Wehrmacht - Heer1
03.01.1945 18. Lehrgang für Höhere Adjutanten Wehrmacht - Heer2
00.02.1945 Stab/Heeresgruppe Weichsel 1. Adjutant und IIa Wehrmacht - Heer
09.03.1945 Führer-Reserve Wehrmacht - Heer
Kampfgruppe 1001 Nacht Führer Wehrmacht - Heer1
26.03.1945 Stab/Panzergrenadier-Regiment Spree 1 mdFb Wehrmacht - Heer

1 lt. Meldung oder Hinweis
2 kommandiert

Beförderungen
amzum
00.10.1938 Vormann1
01.10.1939 Gefreiter
01.01.1940 Unteroffizier
01.08.1940 Feldwebel
01.12.1940 Leutnant d.R. m. Wirk. v. 01.12.1940 (RDA v. 01.12.1940 (1532))
Leutnant d.R. (RDA v. 01.10.1940
30.11.1942 Oberleutnant m. Wirk. v. 01.10.1942 im heer angestellt (RDA v. 01.10.1942 (80)
08.08.1943 Hauptmann m. Wirk. v. 01.06.1943 (RDA v. 01.06.1943 (120a))
20.10.1944 Major m. Wirk. v. 01.08.1944 (RDA v. 01.08.1944 (120))

1 lt. Meldung oder Hinweis

Verwundungen
amOrtArt
01.09.1941
09.09.1941 Jam-Isora
29.09.1942 Gaitolowo
15.01.1943 Weresta
21.07.1944
Auszeichnungen
amAuszeichnung
11.03.1943 Deutsches Kreuz in Gold
20.07.1944 Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes
28.07.1941 Eisernes Kreuz 2. Klasse
03.10.1941 Eisernes Kreuz 1. Klasse
25.12.1944 Anerkennungsurkunde des Oberbefehlshabers des Heeres für hervorragende Leistungen auf dem Schlachtfeld
Medaille 01.10.1938 - Sudetenland
Panzerkampfabzeichen in Bronze
05.02.1942 Verwundetenabzeichen 1939 Schwarz
02.11.1942 Verwundetenabzeichen 1939 Silber
29.07.1944 Verwundetenabzeichen 1939 Gold
Sonderabzeichen für das Niederkämpfen von Panzerkampfwagen durch Einzelkämpfer Silber
Medaille Winterschlacht im Osten 41/42
Nahkampfspange Bronze
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