Carl Ulrich Ernst Paul Anders

Quelle: Carl Anders wurde am 31.08.1893 in Günz in Vorpommern im Kreis Franzburg geboren, trat am 15.03.1912 als Fahnenjunker dem 5. (pomm.) Infanterie-Regiment "Prinz Moritz von Anhalt-Dessau" Nr. 42 bei und besuchte von Oktober 1912 bis Juli 1913 die Kriegsschule in Engers. Unter gleichzeitiger Beförderung zum Leutnant wechselte Anders am 18.08.1913 ins Deutsch-Ordens-Infanterie-Regiment Nr. 152 nach Marienburg, wo er den Posten des Rekrutenoffiziers der 7. Kompanie übernahm. Mit Beginn des 1. Weltkrieges war er Zugführer in der Kompanie und übernahm vertretungsweise deren Führung, bis er am 14.02.1915 zum Führer der Kompanie, bzw. am 04.10.1916 zum Adjutanten des I. Bataillons, ernannt wurde. Im Rahmen seines Regiments kam er zunächst an der Ostfront zum Einsatz. Am 04.10.1916 wurde er Regimentsadjutant und wurde in dieser Dienststellung im Mai 1917 am Kopf schwer verwundet. Aufgrund des Verlustes der Sehfähigkeit auf dem linken Auge, wurde er im Roten-Kreuz-Lazarett Kassel behandelt und dann "garnisonsdienstfähig Heimat" geschrieben. Er erhielt eine Überweisung zum Ersatz-Bataillon des Regiments und meldete sich dennoch freiwillig zurück an die Front, ohne eine befohlene Stellung beim stellvertretenen XX. Armeekorps in Allenstein anzutreten. Erneut als Regimentsadjutant eingesetzt, nahm er an den Kämpfen des Regiments, jetzt an der Westfront, teil. Ab August 1918 war er 1. Ordonnanz-Offizier der 41. Infanterie-Division. Vom 21.12.1918 bis zum 31.01.1919 war er wieder Adjutant des Infanterie-Regiments 152 und wurde dann als Führer der 1. MG-Kompanie eingesetzt. Am 01.04.1919 wurde er beurlaubt und schließlich am 10.09.1919 aufgrund der Heeresverminderung des Versailler Vertrages entlassen. Er erhielt weiterhin die gesetzliche Pension und Recht zum Tragen der Regimentsuniform. Später übernahm er von Juni bis August 1933 in Vertretung die Leitung der Reit- und Fahrschule Marienburg und fand ab dem 01.10.1933 als Landwehr-Offizier Verwendung in Klein Darkehmen. Doch bereits am 30.04.1934 schied er als Landwehr-Offizier aus, da er mit Wirkung vom 01.05.1934 im Range eines Hauptmannes beim Infanterie-Regiment 3 in Marienburg angestellt wurde. Dort kam er zunächst zum I. Bataillon und übernahm am 15.06.1934 das Kommando über die 2. Kompanie. Er nahm dann vom 17.07.1934 bis zum 14.09.1934 an einem Offiziers-Lehrgang in Döberitz teil und übernahm dann am 01.10.1934 die 16. Kompanie des Infanterie-Regiments Marienburg. Im Zuge der Umbenennung des Regiments wurde Anders am 15.10.1935 Chef der 4. MG-Kompanie des Infanterie-Regiments 45. Nach einem Lehrgang für MG-Kompanie-Chefs in Döberitz, vom 19.11.1936 bis zum 02.12.1936, wurde er nach seiner Rückkehr, am 31.12.1936 zum Major befördert. Am 26.05.1937 wechselte Anders als Lehrer zum MG-Zugführer-Lehrgang an die Infanterieschule Döberitz und kehrte einige Zeit später, am 10.11.1938, als Kommandeur des II. Bataillon zum Infanterie-Regiment 45 zurück. Ab dem 04.01.1939 nahm er für 10 Tage am Lehrgang für Bataillonskommandeure in Döberitz und dann im Rahmen seines Regiments am Feldzug gegen Polen teil. Nach erfolgreicher Beendigung der Kämpfe, erhielt Anders am 06.02.1940 das Kommando über das I. Bataillon des Infanterie-Regiments 505 und wurde dort am 20.04.1940 zum Oberstleutnant befördert. Nach den Kämpfen in Frankreich erhielt er am 28.10.1940 das Kommando über das I. Bataillon des Infanterie-Regiments 581 und wurde mit Wirkung vom 29.10.1941 mit der Führung des Infanterie-Regiments 484 beauftragt, das sich in Kämpfen an der Ostfront befindet. Bereits am 18.11.1941 erhielt er das Kommando über das Regiment. Hier wurde er am 16.03.1942 zum Obersten befördert. Nachdem das Regiment zum sogenannten "Hube-Kessel" oder auch "Wandernen Kessel", gehörte, löste sich am 27.03.1944 das III. und XXXXVI. Panzerkorps von der Ostfront des Kessels und stieß nach Überwindung des Zbrucz und des Sereth bis zur Strypa vor. Die 254. Infanterie-Division bildete dabei die Nachhut und zog sich als eine der letzten deutschen Einheiten von Flussabschnitt zu Flussabschnitt zurück. Im Verlauf dieser Nachhutkämpfe zeichnete sich Anders bei Skornistsche besonders aus. Nach dem erfolgreichen Ausbruch erhielt Oberst Anders am 04.05.1944 das Ritterkreuz. Am 08.09.1944 wurde er dennoch in die Führer-Reserve versetzt und gleichzeitig mit der stellvertretenden Führung der 168. Infanterie-Division beauftragt, was jedoch am 11.12.1944 wieder aufgehoben wurde. Mit Wirkung vom 08.01.1945 wurde Anders mit der Führung der 88. Infanterie-Division beauftragt und erhielt unter gleichzeitiger Beförderung zum Generalmajor, am 15.01.1945 das Kommando über diese Division. Die Division samt ihres Kommandeurs ging am 27.01.1945 bei Glogau in sowjetische Gefangenschaft, aus der der Kommandeur erst am 28.10.1955 wieder zurückkehrte. Carl Anders verstarb am 28.01.1972 in Prien am Chiemsee in Bayern.
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